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Mein Lebenslauf
Otto Muehl, 1968

Aus »Mama & Papa«, Kohlkunstverlag, 1968 
1925 otto muehl, geboren in grodnau verbrachte seine kindheit im damals noch schlammig, breiigen burgenland. sein vater war volksschullehrer.
1928 sein bruder edwin wirft eine stellage voll marmeladegläser um. er wälzt sich in der roten sauce. als die weisse ziege krepiert, wird sie im holzschuppen verkehrt aufgehängt, sein vater läßt sich aus ihrer haut eine aktentasche machen. otto muehl scheisst sich bei seiner tante in bad tatzmannsdorf an und versteckt sich 5 stunden lang unter einem bett.
1929 otto muehl erwischt den rasierpinsel seines vaters, bestreicht sein gesicht mit schaum, nimmt das rasiermesser und versetzt sich einen langen schnitt in die wange.
1930 otto muehl entdeckt den alten malkasten seines vaters und entschliesst sich maler zu werden.
1931 als der strassengraben voll schlammwasser war wettete otto muehl um einen groschen und warf sich samt den kleidern in den graben. er bemerkt die grossen tatteln seiner kusine.
1932 hatte er auf der mistablagerungstätte und in der schulklosettanlage sein erstes grosses liebeserlebnis.
1935 er geht nachts als krampus verkleidet durch das dorf und wird mit einem nachttopf voll urin überschüttet.
1939 wird er zur hitlerjugend eingezogen.
1940 wird er zum landdienst in die steiermark verpflichtet 1943 wird er zum reichsarbeitsdienst eingezogen.
1944 im 2. weltkrieg beteiligt an der ardennenoffensive. großes aktionserlebnis: viele leichen durch panzerketten zerquetscht und eingefroren, leichen wie ein holzstoß geschlichtet und vom schnee überweht. er wird mit dem infanterie–sturmabzeichen und dem eisernen kreuz 2. klasse ausgezeichnet.
1945 er wird am 6. mai als letzter angehöriger der deutschen wehrmacht zum leutnant befördert. am 13. mai wird er vom tschechischen pöbel gefangen, bespuckt und geschlagen. Er entzieht sich der verschickung nach russland, indem er sich im kofferraum eines zerschossenen autos verkriecht. seither liebe zu destruierten dingen. 1952 lehramtsprüfung aus deutsch und geschichte an der universität wien.
1953 akademie der bildenden künste wien. zeichentherapeut im therapieheim für gestörte kinder. beschäftigung mit tiefenpsychologie.
1953 er unterzieht sich einer psychotherapeutischen analyse.
1960 er lernt günter brus kennen.
1961 überwindung des tafelbildes und darstellung seines vernichtungsprozesses. er lernt hermann nitsch kennen.
1962 er mietet den perinetkeller. er lässt sich mit hermann nitsch und adolf frohner im perinetkeller einmauern. manifest: die blutorgel, nach 3 tagen feierliche ausmauerung, selbsterhebung in den doktorstand: dr. muehl. berufung an die kunstakademie in seoul wird durch ausbruch der lepra und andere seuchen verhindert. otto muehl errichtet in der galerie dworak einen misthaufen als kunstwerk.
1963 otto muehl veranstaltet zusammen mit hermann nitsch und dr. schönfeld, dem stadthauptmann des 20. wiener gemeindebezirkes das fest des psycho-physischen naturalismus. programm: sturz einer mit marmelade und weizenmehl gefüllten küchenkredenz auf die strasse, versumpfung eines weiblichen körpers. 14 tage arrest. seither grenzenloser hass gegen die republik österreich.
1964 otto muehl lernt, während er nachhilfestunden aus mathematik in einem wiener kaffeehaus gibt, kurt kren kennen. zusammenarbeit mit kurt kren, verfilmung mehrerer materialaktionen. öffentliche durchführung einer materialaktion in wien (1000 schilling strafe an die gemeinde wien) und in düsseldorf.
1966 enge zusammenarbeit mit günter brus: totalaktion, vietnamparty (5000 schilling strafe an die gemeinde wien, dieses mal weil keine konzession für schaunummern), grenzenloser hass auf den wiener bürgermeister. beteiligt am destruction in art symposium in london, durchführung mehrerer öffentlicher aktionen. otto muehl und günter brus gründen das wiener institut für direkte kunst.
1967 otto muehl und ossi wiener veranstalten das zock-fest im grünen tor. das fest wird durch das überfallskommando und polizeihunde beendet. keine geldstrafe an die gemeinde wien. das fest wurde von einer katholischen studentenverbindung veranstaltet.
1968 kunst und revolution, im hörsaal I der universität wien. brunzen, scheissen schlagen, reden, hymnen singen, onanieren. muehl 1 monat, wegen leichter körperverletzung. wiener freispruch. urinieraktion in kirchheim-teck und in münchen.
1969 urinieraktion auf der hamburger filmschau mit heinrich stoffl. rudolf schwarzkogler springt aus dem 4. stock auf die strasse und stirbt. günter brus verlässt österreich.
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